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Preisträger*innen des VOICE Albert O. Hirschman Preises 2025 stehen fest

    Mit dem VOICE Albert O. Hirschman Preis 2025 werden die Initiative Happy Monday – Wjesoła póndźela in Bautzen, der Berliner FLINTA*-Chor JASSA für das Projekt »There is a line« und die Initiative We Want to Live für das Veranstaltungsformat »Voices from Gaza and Israel« ausgezeichnet. Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis für Einmischung, Widerspruch und Erneuerung demokratischer Kultur setzt ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung und wird von der Stiftung Kommunikationsaufbau vergeben.
    »Wir haben uns in diesem Jahr entschieden, drei Projekte mit dem VOICE Albert O. Hirschman Preis auszuzeichnen: Die Initiative ›Happy Monday – Wjesoła póndźela‹ Bautzen setzt sich kreativ für Demokratiestärkung im lokalen Raum ein und ermöglicht vielfältige Teilhabe. Der Berliner FLINTA*-Chor JASSA gibt mit einem klassischen Ausdrucksformat, dem Chor, neue und wichtige Impulse für gesellschaftliche Debatten über Toleranz und Teilhabe. Das Dialog-Format ›Voices from Gaza and Israel‹ durchbricht mit persönlichem Dialog stereotype Darstellungen und fördert eine selbstbestimmte Debatte. Alle drei Projekte vereint, dass sie ganz im Sinne von Albert O. Hirschman Diskursräume öffnen und aktuellen demokratiegefährdenden, polarisierenden Entwicklungen entgegenwirken. Darüber hinaus senden sie ein kraftvolles Signal an die Gesellschaft: Sie zeigen, dass unsere Demokratie lebendig bleibt, wenn wir Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung begreifen und solidarisch und mutig füreinander einstehen. Gerade in Zeiten, in denen Spaltung und Resignation drohen, machen sie Mut und beweisen, dass Wandel möglich ist – wenn wir uns gegenseitig Gehör schenken und gemeinsam Verantwortung übernehmen«, so Jury-Sprecherin Katharina Warda. Die Gesamt-Preissumme in Höhe von 15.000 Euro wird in diesem Jahr zu gleichen Teilen auf die drei Projekte verteilt.
    Der Jury gehören an: Justus von Daniels (Chefredakteur von CORRECTIV), Prof. Dr. Anette Eva Fasang (Sozialwissenschaftlerin und Professorin für Mikrosoziologie), Gianni Jovanovic (Unternehmer, Aktivist, Performer und Autor) und Katharina Warda (Soziologin, Autorin und Jury-Vorsitzende).
    Die feierliche Preisverleihung findet am 7. November 2025 in Berlin im tak Theater Aufbau Kreuzberg statt. Im Rahmen der Preisverleihung präsentieren die Preisträger*innen ihre Projekte, Justus von Daniels, Prof. Dr. Anette Eva Fasang und Gianni Jovanovic halten die Laudationes. Der Pianist Aeham Ahmad begleitet den Abend musikalisch, im Anschluss gibt es einen Sektempfang. Die Veranstaltung wird auf der Website der Stiftung Kommunikationsaufbau live gestreamt.
    Vergeben wird der VOICE Albert O. Hirschman Preis seit 2024 von der Stiftung Kommunikationsaufbau, die 2008 von der Familie Koch gegründet wurde und die Hälfte der Anteile der traditionsreichen Berliner Aufbau Verlage hält. Im Gedenken an den Soziologen, Ökonomen und Aktivisten Albert O. Hirschman (1915 – 2012) fördert der Preis Einzelpersonen, Gruppen oder Projekte, die die Teilhabe benachteiligter Gruppen unterstützen, der Politikverdrossenheit begegnen oder dem Populismus entgegentreten und so die demokratische Entwicklung voranbringen. 2024 wurde das Medienhaus CORRECTIV mit 6.000 Euro ausgezeichnet, jeweils 3.000 Euro gingen an die Initiative Antisemitismus und Rassismus gemeinsam bekämpfen, den Verein RomaniPhen e.V. und das Projekt Watch The Med – Alarmphone.
    Weitere Informationen zum VOICE Albert O. Hirschman Preis für Einmischung, Widerspruch und Erneuerung demokratischer Kultur finden Sie hier sowie auf dem Instagram-Kanal des Preises.

     

    Die Preisträger*innen

    »Happy Monday – Wjesoła póndźela« in Bautzen

    »Happy Monday – Wjesoła póndźela« bringt Demokratie mitten auf die Plätze der Stadt Bautzen – offen, niedrigschwellig, mehrsprachig und lebensnah. Die Initiative vereint über 70 Vereine, Initiativen und engagierte Bürger*innen, die gemeinsam kreative, inklusive und politische Formate gestalten. Mit Poetry Slams, Workshops, Ausstellungen, Mitmachaktionen, Konzerten u. v. m. schafft die Community Räume für Begegnung und Austausch. In einer Region, in der demokratische Werte zunehmend unter Druck stehen, setzt »Happy Monday« ein bewusst positives Zeichen: für Vielfalt, Miteinander, Offenheit und Solidarität. Das 2024 gegründete Projekt zeigt, wie Demokratie durch Kultur, Gemeinschaft und Engagement gestärkt werden kann. 
    Weitere Informationen finden Sie unter https://happy-monday-bautzen.de.

     

    »There is a line« vom FLINTA*-Chor JASSA

    »There is a line« vom FLINTA*-Chor JASSA    
    Der Berliner FLINTA*-Chor JASSA verbindet feministische Kunst mit aktivistischer Praxis und setzt so einen Impuls für eine geschlechtergerechte Zukunft. JASSA denkt Chor neu: Neben dem Singen vielfältiger und anspruchsvoller Chormusik von weiblichen und queeren Komponist*innen, geht es um gegenseitiges Empowerment von FLINTA*-Personen im Chorkosmos sowie die künstlerische Auseinandersetzung mit biografischen Themen und Erfahrungen. Das Herbstkonzert 2024 des Chores »There is a line« in Berlin-Marzahn verhandelte die Themen Grenzverletzung, Gewalt und Wut aus FLINTA* Perspektive neu. Mit Eintritt auf Spendenbasis, solidarischer Finanzierung unter den Sänger*innen und durchdachten Awareness-Strukturen öffnet JASSA auch jenen die Türen, denen künstlerische Teilhabe erschwert wird.    
    Weitere Informationen finden Sie unter https://jassaberlin.de.

     

    »Voices from Gaza and Israel« von der Initiative We Want to Live

    »Voices from Gaza and Israel« bringt Palästinenser*innen und Israelis in einen direkten Dialog durch eine besondere Reihe von Veranstaltungen. Das Format wurde von dem palästinensischen Friedensaktivisten Hamza Abu Howidy und dem israelischen Aktivisten Shay Dashevsky entwickelt. Im Mittelpunkt stehen persönliche Geschichten, die in Podiumsdiskussionen an Universitäten, Hochschulen, Bibliotheken, Jugendzentren und Schulen erzählt werden.    
    Diese Begegnungen bauen Brücken, schaffen Räume für Austausch, bauen Vorurteile ab und laden dazu ein, unterschiedlichen Stimmen aufmerksam zuzuhören. Das Projekt fördert Offenheit für Dialog, Gedankenaustausch und Debatte. Ziel ist es, Menschen direkt zu erreichen, bedeutungsvolle Gespräche anzustoßen und echte Begegnungen zu schaffen – anstelle von Echokammern.    
    Mit diesem Ansatz setzt sich die Initiative dafür ein, Extremismus und Radikalisierung in der Gesellschaft entgegenzuwirken, friedliche Lösungen neu zu definieren, ohne den anderen zu entmenschlichen, und sich gegen Antisemitismus, Rassismus und alle Formen von Hass zu stellen.    
    Weitere Informationen finden Sie unter https://www.wewanttolive.de.